FFC Nordlichter Norderstedt  



   

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SV Großenaspe II – FFC Nordlichter Norderstedt III 5:1 (2:1)

Tore: 2:1 Müller-Michaelis (Scheb)

Nordlichter-Aufstellung:
Ole Oestmann – Andre Wolgast – Andrew Pike, Florian Spohr – Tyrone Fitzgerald (80. Christoph Michaelsen), Michel Massing (45. Mirko Porsche), Henrik Möller, Jan-Carsten Michaelsen (45. Mark Herter) – Christian Schneider (65. Michel Massing) – Holger Scheb, Malte Müller-Michaelis

Die Anfahrt zum ersten Auswärtsspiel der Saison war alles andere als verheißungsvoll: Regentropfen in Medizinballgröße und eine bedrohlich kompakte Wolkendecke in der Farbe von Rudi Carrells Lunge (= tief schwarz) begleiteten unseren Tross in Richtung Norden. Angesichts der gruseligen Witterungsverhältnisse stellten sich manche schon während der Fahrt darauf ein, nach einer guten Stunde Anreise unverrichteter Dinge wieder abzureisen – und fanden den Gedanken spätestens von dem Moment an gar nicht mehr so unsexy, als sie sich an das letzte Spiel in Großenaspe erinnerten. Zum Ende der vergangenen Saison waren die Aspener eine ganze Nummer zu groß für uns gewesen und hatten uns mit einer bitteren 1:5-Klatsche abserviert.

Jetzt wollte uns der Wettergott offensichtlich die Chance auf eine Revanche unter halbwegs regulären Bedingungen einräumen, denn in dem Moment, in dem wir auf den Parkplatz rollten, platzte die Wolkendecke auf wie ein Meerschweinchen in der Mikrowelle. Eigentlich schön, könnte man sagen, im Nachhinein aber irgendwie auch blöd, weil sich mit dem Regen auch eine zentrale Ausrede für das spätere Fiasko einfach so verzog, aber der Reihe nach. Was das Personal anging, konnten wir nach den leichten Problemen zum Saisonstart wieder sanfte Entwarnung vermelden. Tyrone, Schneider und Holgi kehrten in die Anfangsformation zurück, dafür mussten der angeschlagen fehlende Matthias sowie Mark und Christoph erst mal weichen. Taktisch bauten wir auf die Variante mit der ganz, ganz flachen Vier um, soll heißen, dass sich vor Ole im Tor, Libero Andre und den Manndeckern Florian und Pike mit Michel und Henrik zwei Mann im zentral defensiven Mittelfeld versuchen durften. Auf den Flügeln wurden sie unterstützt von Carsten (rechts) und Tyrone (links), und in der Offensive durften vor Schneider Holgi und Malte als Doppelspitze ihr Glück versuchen.

Und das taten sie zu Beginn auch recht ordentlich. Wir starteten nicht nur druckvoll, sondern auch mit einigen schönen Kombinationen, die tatsächlich auch recht schnell schon zu Torgefahr führten. Schneider verteilte die Bälle gut, Malte und Holgi waren viel in Bewegung, aber auch Tyrone und Henrik schalteten sich stark ins Offensivspiel ein. Die erste richtig dicke Chance gab es aber nach einem Abschlag von Ole, der nach zweiminütigem Steigflug mit einer so hohen Geschwindigkeit in der Großenaspener Hälfte aufschlug, dass dort für einen Moment kräftige Verwirrung herrschte (ein oder zwei Abwehrspieler stürzten unglücklich in den Krater und sind bis heute nicht wieder aufgetaucht), die Malte ausnutzte, indem er den Ball mit einem gefühlvollen Heber in Richtung Holgi brachte, der relativ unbedrängt sieben Meter vor dem Tor ein nicht weniger sehenswertes Luftloch produzierte, anstatt die Kugel in den Winkel zu feuern. Schade, darf man ruhig sagen, wenn man wie ich nicht unparteiisch sein muss.

In der ersten halben Stunde gehört uns klar die Partie. Großenaspe hat zwar einen starken Sturm und auch ein sehr ballsicheres und laufstarkes Mittelfeld, kommt aber nicht wirklich ins Spiel, weil wir nicht nur dagegen halten, sondern unser eigenes Tempo machen und den Gegner damit beherrschen. Wenn Großenaspe sich dann doch mal den Ball sichert und ihn relativ weit in unsere Hälfte treibt, steht unsere Abwehr gut und sicher. So sicher, dass in einer Situation dem Ballführenden nicht Besseres einfällt, als einfach mal aus nicht ganz dreißig Metern abzuziehen. Der Ball sucht sich seinen Weg in Richtung Mitte Tor, wo Ole steht und ihn so freudig erwartet, dass er vor lauter Aufregung vergisst, ihn festzuhalten (wobei man zur Ehrenrettung unseres Ersatzkeepers sagen muss, dass der Schuss unglücklich aufsetzt – trotzdem darf man den schon mal halten) – 0:1 ziemlich aus dem Nichts. Wir sind für einen Moment geschockt, gucken den Großenaspenern jetzt öfter beim Kombinieren zu. Die freuen sich über das dankbare Publikum und legen nicht wirklich lang nach dem 0:1 noch mal nach. Halb links innerhalb des Sechzehners lässt ein Gegenspieler unsere Hintermannschaft relativ dümmlich aussehen und schiebt den Ball aus spitzem Winkel ins lange Eck – 0:2, großer Mist!

Viel mehr kommt dann in der ersten Halbzeit von den Hausherren nicht – zwei Angriffe, zwei Tore, das reicht ja auch! Wir machen wieder Druck, reißen das Spiel wieder an uns und kommen zum verdienten Anschluss. Einen Freistoß von links, den Holgi schießt, obwohl keiner weiß warum, verlängert Malte mit dem Kopf sehenswert ins lange Eck – wenn das gewollt und gekonnt war, war es große Kunst, sonst ein schöner Glückstreffer! Wir sind dran, lassen auch danach nicht locker, sondern erspielen uns weiter Chancen zum Ausgleich. Schneider setzt sich auf rechts durch, spielt in Richtung Elfmeterpunkt, Freund (Holgi) und Feind (mindestens zwei Großenaspener) verpassen, Malte kommt an den Ball, zieht direkt ab, der Ball fliegt schön gegen den Lauf des Torwarts, aber leider knapp am Tor vorbei. Der hätte es sein dürfen, ist es aber nicht – statt dessen ist Halbzeit.

Zur zweiten Hälfte kommen mit Porsche (für Michel) und Mark (für Carsten) zwei weitere Offensive, Malte zieht sich dafür ein bisschen zurück. Insgesamt machen wir da weiter, wo wir aufgehört hatten, drücken, wollen den Ausgleich. Holgi hat ihn dann kurz nach Wiederanpfiff auch tatsächlich direkt auf dem Fuß, ist aber wohl zu überrascht, als er ganz alleine fünf Meter vor dem Tor zum Abschluss kommt, und brettert die Kugel in den siebten Stock. Großenaspe schwimmt jetzt ziemlich, Tyrone nutzt die Verwirrung nur kurze Zeit später zu einer sehenswerten Flanke, in der Mitte sind 3 (in Worten DREI) Lilane ganz alleine, Mark steigt am ersten Pfosten zum Kopfball hoch und weist dabei leider nach, dass er das weder oft noch gerne macht. Der Ball fliegt irgendwo in Richtung Eckfahne. In dieser Phase hätten wir den Ausgleich machen MÜSSEN, stattdessen geben wir das Spiel aus der Hand.

Einer der weniger Großenaspener Befreiungsangriffe führt zu einer Ecke, die wir nicht brauchbar entschärfen können. Irgendwie kommt ein Gegner auf unserer rechten Abwehrseite zur Grundlinie durch, stümpert den Ball in Richtung Tor, wo keiner unserer Defensiven besonders gut aussieht, sondern einer der Heim-Stürmer mit auf den ersten Blick mäßigen Erfolg rumstochert; aber weil heute nix zusammenpasst kullert die Kirsche an Freund und Feind (und Pike) vorbei zum 1:3 ins Netz, nach unseren vielen hochkarätigen Chancen ist das der Genickbruch.

Während wir das Fußballspielen einstellen, jegliche Ordnung aufgeben und jeder da spielt, wo er gerade mag, fängt Großenaspe gerade erst an. Die Jungs haben sich jetzt offensichtlich vorgenommen, uns auch spielerisch auseinander zu nehmen; wahrscheinlich ist ihnen einfach nicht aufgefallen, dass wir längst in unsere Einzelteile zerfallen sind. Wieder ist einer auf links durch, spielt zurück in den Sechzehner, wo ein aufgerückter Mittelfeldspieler ganz allein steht und mit artigem „Danke“ kraftvoll abschließt – 1:4. Dann noch mal eine Ecke, Henne will klären, sein Gegenspieler springt ihm in den Schuss, wird dabei von Hennes Bein getroffen, der Schiri pfeift einen der absurdesten, aber dabei wohl auch unentscheidendsten Elfmeter der Fußballgeschichte – 1:5.

Am Ende haben wir natürlich verdient verloren (ein unverdientes 1:5 gibt es auch selten). Großenaspe war stark und hat im Gegensatz zu uns die Tore gemacht, die man nun mal braucht, wenn man ein Fußballspiel gewinnen will. Wir konnten oder wollten das nicht wirklich verhindern. Danke. Das wars. Ab nach Hause!

Play of the Day: Der zwischenzeitliche Lichtblick zum 1:2, war ein schönes Tor!

Nordlicht des Spiels: 1. Halbzeit vielleicht noch Malte, 2. Halbzeit maximal Andre, der sich von hinten raus zumindest noch wehren wollte, alleine dabei zwar natürlich hilflos war, aber zumindest bis zum Schluss die richtige Einstellung hatte – elf Andres wären vermutlich nicht so auseinander gebrochen. Auf der anderen Seite sind fünf Gegentore natürlich auch keine goldene TÜV-Plakette für einen Libero. Alles in allem war das heute wirklich gar nicht viel!

Prunkstück der Woche: Leere Menge – um in dieser Kategorie Wertungspunkte zu vergeben, haben wir hinten fünf zu viel bekommen, vorne fünf zu wenig gemacht und im Mittelfeld zu sehr zugeguckt, anstatt das zu ändern!

Quelle: Maulwurf

 

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