FFC Nordlichter Norderstedt  



   

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FFC Nordlichter Norderstedt III – Bramstedter TS II 3:3 (0:1)

Tore: 1:2 Fitzgerald (-)
2:2 Schneider (Fuhrhop)
3:2 Scheb (Schneider)

Nordlichter-Aufstellung:
Ole Oestmann – Henrik Möller – Florian Spohr, Andre Wolgast (60. Mark Herter) – Tyrone Fitzgerald, Michel Massing, Carsten Michaelsen – Mark Herter (45. Niels Fuhrhop), Malte Müller-Michaelis, Holger Scheb (30. Christian Schneider) – Christoph Michaelsen (45. Holger Scheb)

Wer noch immer einen Beweis dafür benötigt, dass wir in einer ziemlich wahnsinnigen Liga aktiv sind, in der so ziemlich alles möglich ist, dem springt die zweite Mannschaft der Bramstedter Turnerschaft quasi mit blankem Hinterteil ins Gesicht. Die Bramstedter sind gleich zu ihrem ersten Saisonspiel nicht angetreten und haben entsprechend mit 0:5 verloren, dafür aber nur zwei Wochen später genauso kampflos gegen den SV Sülfeld gewonnen, dem der Weg nach Bramstedt wohl zu weit war – die großen Entfernungen zwischen den Spielorten machen es möglich. Noch viel besser ist aber die Bilanz der TS gegen die anderen Turner aus Kaltenkirchen. Da gab es im Hinspiel mal eben eine knackige 1:10(!)-Niederlage, keine vier Wochen später siegte Bramstedt gegen dieselbe Mannschaft mit 4:1.

Ein Grund für derart ulkige Ergebnisse sind mit Sicherheit die vielen Umstellungen, die durchschnittliche Kreisklassemannschaft von Woche zu Woche vollziehen. Und natürlich marschieren wir als Nordlichter Dritte auch in dem Punkt mit wehenden Fahnen voran in den Abgrund. Im Gegensatz zur Vorwoche mussten wir vor dem Spiel gegen Bramstedt wieder mächtig rotieren, weil unsere Defensiv-Veteranen Fischi und Pike auf ihre alten Tage noch mal der Verlockung des ganz großen Ruhmes erlegen sind, schon am Freitag eine kräftige Nase voll Kreisligaluft schnuppern durften und bei der Gelegenheit mit der Ersten 1:2 verloren haben. Damit sind beide für uns zwei Wochen gesperrt, so dass wir uns kurzfristig eine Interims-Verteidigung schnitzen mussten.

Weil Not aber nicht immer erfinderisch macht, haben wir auf Alt-Bewährtes zurückgegriffen, Henrik (der davon alles andere als begeistert war) wurde zum Libero „befördert“ und Andre „durfte“ vor ihm die Manndeckerposition neben Florian übernehmen. Weil das allein ja aber nicht für genug Konfusion sorgen würde, bat vor Anpfiff der Kollege Schneider nach eher (für seine Verhältnisse, d.h. auf hohem Niveau) mäßigem Saisonstart und außerdem verzechtem Samstagabend um eine Startelf-Pause und degradierte sich selber auf die Bank.

Coach Willers nahm’s mit Humor, stellte wieder auf das System mit Michel als alleinigem „Sechser“ und dafür doppelt besetzten Außenbahnen um. Links sicherte Tyrone defensiv für Mark vor ihm ab, rechts sollte Carsten hinter Holgi spielen (der recht verwirrt war, weil er zum ersten Mal in den Genuss der Rechtsaußen-Position kam und nicht so recht wusste, was man da eigentlich zu tun hat). Malte wurde kurzerhand zum zentral offensiven Schneiderersatz und Christoph Michaelsen durfte zum Ausgleich für seine neunzigminütige Pause bei unserer kollektiven Wahnvorstellung in Wahlstedt von Anfang an als einzige Sturmspitze ran. Damit begannen ganze drei Nasen (Ole, Florian und Michel) auf ungefähr denselben Positionen, die sie bei Anpfiff in der Vorwoche bekleiden durften. Da scheint es wenig verwunderlich, dass wir, nun ja, sagen wir freundlich nicht unmittelbar zur gewohnten Ordnung fanden.

Offensiv brachten wir zu Beginn ungefähr gar nichts zustande, in der Defensive schafften wir es nach recht konfusen Anfangsminuten zumindest langsam, Ruhe und Sicherheit reinzubringen. Das Fehlen des Mittelfeldstrategen Schneider war ebenso wenig zu übersehen wie die Tatsache, dass Holgi sich auf der Außenbahn nicht eben wohl fühlt. Bramstedt war aber zum Glück nicht stark genug, um aus unseren Unzulänglichkeiten Kapital zu schlagen. Ein paar recht ballsichere Offensivspieler (in erster Linie ein schneller, junger Starkpigmentierter mit der Nr. 11 auf dem Rücken) konnten uns aus eigener Kraft nicht ernsthaft in Bedrängnis bringen – dazu brauchten sie schon Unterstützung, die wir bereitwillig gewährten.

Ein unnötiger Ballverlust von Malte an der Mittellinie landet bei dem Bramstedter 11er, der mit der Kugel am Fuß quer durch unsere Hälfte tänzelt und sich dabei durch das nicht unbedingt beherzte Eingreifen von drei bis vier Nordlichtern überhaupt nicht stören lässt. Als das unschöne Schauspiel mit Henne auch unserer letzten Defensivwaffe zu bunt wird, so dass er aus der Zentrale raus auf den Ballführenden rückt, weil das Chaos schwer zu ertragen ist, kommt der bitterböse Pass auf einen gerade frisch eingewechselten Mit-Bramstedter, der den Ball vom Sechzehner aus vollkommen ohne Gegenspieler gegen Oles Lauf ins kurze Eck einschiebt – 0:1, blöder Mist!

Von diesem ersten kräftigen Nackenschlag zumindest ein bisschen aufgerüttelt kommen wir danach etwas besser ins Spiel und erarbeiten uns auch erste gefährliche Szenen. Die beste davon ist ein 40-Meter-Pass, den Tyrone in Zusammenarbeit mit seinem sehr guten Auge und dem zugehörigen noch besseren linken Fuß genau auf Malte zaubert. Der steht am Sechzehner, bei ihm nur der Ball und ca. drei Handlungsoptionen: 1. lässig, aber unspektakulär einschieben wie der Gegner auf der anderen Seite, 2. noch ein paar Meter auf den Torwart zugehen und dann irgendwie netzen, 3. der spätklassische Tor-des-Monats-Versuch, Ball aus der Luft pflücken und direkt abdrücken. Die letztgenannte Variante sieht natürlich am besten aus, wenn die Kirsche am Ende im Winkel einschlägt, endet aber leider in acht von neun Fällen in der Botanik – leider entscheidet sich Malte für Version 3. und leider tritt nicht Fall 9 von 9 ein; das muss eigentlich der Ausgleich sein, ist so aber nur unsere erste vergebene Torchance. Bis zur Pause gibt es davon noch ein paar nicht ganz so spektakuläre und auch erste gefährliche Standards (Michel kommt zum Beispiel nach einer Ecke von links zum Kopfball). In jedem Fall sind wir jetzt im Spiel.

Genau wie Schneider, der nach etwa einer halben Stunde kommt und das Geschehen sofort an sich reißt. Als zur Pause auch noch der zunächst für Schneider runtergenommene Holgi Christoph als Obersturmführer ersetzt und Nille für Mark auf links Dampf macht, werden wir immer stärker und gefährlicher und drängen zu Beginn der zweiten Halbzeit auf den Ausgleich, kassieren dann aber noch ein Gegentor. Aus dem Nichts steht ein Bramstedter plötzlich alleine im Strafraum und knüppelt den Ball mit Vollgas in den Winkel – 0:2 und wieder mal weiß keiner so recht warum... Doppelmist!

Ist aber auch egal, weil wir uns von diesem neuerlichen Rückschlag nicht weiter schocken lassen. Tyrone, der wieder mal ein starkes Spiel ablieferte und an vielen Brandherden zu finden war, nimmt sich ein Herz und lässt einen satten Zwanzig-Meter-Schuss raus, der unten links einschlägt – 1:2, schönes Tor! Dann ist Schneider dran, setzt zu einem kleinen Solo an, sich dabei gegen zwei bis drei Abwehrspieler durch und trifft – 2:2, der Ausgleich.

In dieser Phase haben wir das Spiel nicht nur gedreht, sondern auch voll im Griff und fahren viele schöne Angriffe. Nille hält stur seine Position an der linken Außenseite und macht da mit Sicherheit eins der stärkeren Spiele seiner glorreichen Karriere, ist immer anspielbar, bekommt viele Bälle und flankt nur sehr selten hinters Tor. Malte, der nach Schneiders Einwechslung denselben Job auf rechts macht, ist da auch wesentlich besser aufgehoben als auf der Spielmacherposition und versucht ein paar mal Holgi einzusetzen, was aber wegen zu ungenauer Pässe nicht wirklich gelingt.

Trotzdem kommt es, wie es in dieser Phase wirklich kommen muss, wir drücken, zwingen Bramstedt zu Fehlern und belohnen uns mit einem weiteren Tor. Schneider spielt Holgi schön frei, der halblinks aus relativ spitzem Winkel kurz überlegt, noch mal quer zu legen, dann aber doch sehr entschlossen in Richtung kurzes Eck abdrückt und trifft – 3:2, wie schon unser letztes Heimspiel gegen KT haben wir die Partie in einer starken zweiten Halbzeit gedreht, aber Vorsicht, gegen KT haben wir danach wieder nachgelassen und noch verloren.

Der Volksmund geht zwar davon aus, dass der Blitz nie zweimal an derselben Stelle einschlägt, hat aber offensichtlich keine Ahnung, wovon er redet. Denn wir haben einfach eine seltsame Allergie gegen Heimführungen gegen Turnerschaften. Genau wie gegen die Kaltenkirchener TS hören wir auch gegen Bramstedt nach der Führung wieder auf, Fußball zu spielen. Dabei ist natürlich nur sehr schwer zu sagen, ob wir das Ergebnis kühl verwalten wollen, die Hosen gestrichen voll haben oder es einfach nicht übers Herz bringen, einen Sack, der zumachfertig vor unserer Nase steht, auch wirklich zu schnüren. Egal, als Ergebnis unserer Unentschlossenheit fliegt eine Flanke von rechts aus dem Halbfeld in unseren Strafraum, wo Tyrone gegen seinen noch frischen (weil gerade eingewechselten) Gegenspieler das entscheidende Kopfballduell verliert – 3:3, Obermist!

Unterm Strich ist das Ergebnis zwar ärgerlich, weil wir eigentlich schon auf der Siegerstraße waren und nicht wirklich gegen einen starken Gegner Punkte gelassen haben, im Grunde endet das Spiel aber verdient unentschieden, weil eine gute halbe Stunde einfach nicht ausreicht, um ein Spiel zu gewinnen. Das Positive an diesem Sonntag Nachmittag: Wir haben nicht verloren und bei Schneider scheint der „Bann“ endgültig gebrochen zu sein!

Play of the Day: Für die besten Aktionen sorgte heute (wieder mal) Tyrone. Sein strammer Schuss zum 1:2 war das schönste Tor, verliert aber knapp gegen sein aufmunterndes: „Kopf hoch Jungs, ist doch nichts los, wir führen noch!“ unmittelbar NACH dem 3:3-Ausgleich. Der Gute hatte sich beim zwischenzeitlichen 0:2 mitten in unserer stärksten Druckphase wohl an das ominöse Wahlstedt-Spiel erinnert und einfach gedacht: ‚Das kann nicht wirklich passiert sein!’ Deswegen muss er folgerichtig davon überzeugt gewesen sein, dass wir das Spiel gewinnen würden; war zwar nicht so, aber trotzdem als Gesamtkunstwerk niedlich genug für ein würdiges „Play of the Day“!

Nordlichter des Spiels: Christian und Nille – kamen von der Bank, sorgten für mächtig Alarm und trugen dazu bei, dass wir die Partie zwischenzeitlich gedreht hatten! Vor allem bei Schneider war das hoffentlich die Wende zurück zu alter Dominanz.

Quelle: Maulwurf

 
 

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