FFC Nordlichter Norderstedt  



   

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SV Großenaspe II – FFC Nordlichter Norderstedt III 5:1 (1:1)

Tor: 1:1 Porsche (???)

Nordlichter-Aufstellung:
Rene Schmuhl – Andre Wolgast – Ole Oestmann (25. Holger Scheb), Andrew Pike – Jan-Carsten Michaelsen (45. Alexander Fuhse; 75. Ole Oestmann), Henrik Möller, Malte Müller-Michaelis, Tyrone Fitzgerald (70. Jan-Carsten Michaelsen) – Christian Schneider – Mark Herter (60. Christoph Michaelsen), Mirko Porsche

Alles ein bisschen wie früher... strikes back!

Da dachte ich schon, mit dem Weddelbrook-Spiel wäre der verträumte Blick zurück ins finster-bunte Nordlichter-Dritte-Mittelalter fürs Erste abgehakt – und muss feststellen, dass ich mich verdacht habe. In Großenaspe – auf einem so genannten Fußballplatz, der durch die Sonne der letzten Wochen so steinhart war, dass man als Maulwurf einen Presslufthammer brauchte, um sich durchzuwühlen – ereilte uns die zweite Reise zurück in die Zukunft. 

Von hoher Qualität war schon die Anreise zum wohl abgelegensten Auswärtsspiel der Saison in das beschauliche Großenaspe, bei dessen Anblick man einfach nicht wissen möchte, wie es wohl in Kleinenaspe aussehen muss. Weil’s so schön war, führte Willers die Kolonne gleich zwei bis drei mal durchs Dorf, so dass wir den Platz so spät erreichten, dass an ein ernsthaftes Warmmachen nicht mehr wirklich zu denken war. Aber mit dem Ernst war das sowieso so eine Sache – meinten es die großen Aspener denn wirklich ernst, dass wir auf einem Platz spielen sollten, der eher an die großen Salzwüsten dieser Welt erinnerte als an gepflegten englischen Rasen? Auf den ersten Blick erschien es äußert unwahrscheinlich, dass wir tatsächlich den richtigen Platz erwischt hatten; dagegen sprach neben der Beschaffenheit des Untergrundes die Tatsache, dass offenbar kurz vor unserem Erscheinen ein hungriger Grubentroll den Pfosten des einen Tores angeknabbert hatte.

Aber weil wir schon mal hier waren – und sich außerdem neben den elf bis fünfzehn Gegenspielern auch eine ganze Reihe Zuschauer an diesem trostlosen Ort versammelt hatten (unter ihnen auch Tina zum ersten Mal mit frisch geborenem Nachwuchs) – spielten wir dann doch Fußball. Nominell hatten sich im Gegensatz zum Sonntag einige Veränderungen ergeben. Mit Pike, Alli, Henrik, Malte, Mark und Porsche kehrten sechs Spieler in den Kader zurück, die am Sonntag aus unterschiedlichen Gründen (den unterschiedlichsten davon hatte Pike geliefert) gefehlt hatten. Ole hatte sich in den Augen mancher Beobachter durch eine ordentliche Partie gegen Weddelbrook einen Platz in der Startelf verdient und fing deswegen in der Innenverteidigung neben Pike an (der sich in den Augen der meisten Beobachter durch seine kurzfristige alkoholbedingte Absage vor Weddelbrook eigentlich um einen Platz auf der Bank beworben, diesen aber nicht bekommen hatte); dahinter wie gewohnt Andre und Rene, auf links Tyrone, rechts Carsten, im zentral defensiven Mittelfeld mit Henrik und Malte wieder eine Doppellösung hinter Christian Schneider und dem Zwei-Mann-Sturm, den von Anfang an Mark und Porsche bildeten.

Ansonsten waren die Voraussetzungen klar: Für eine annehmbare Ausgangsposition im Kampf um den Klassenerhalt musste in Großenaspe ein Sieg her. Die wiederum mussten aus demselben Grund auch am Punkten interessiert sein, so dass es ein richtig spannendes Dienstagabendspiel hätte werden können, das der gut gelaunte Schiedsrichter bei tief stehender Abendsonne anpfiff. Tatsächlich passierte in der Anfangsphase irgendwie nicht viel; wohl auch, weil der Platz das nicht wirklich zuließ. Kurze Pässe kamen nicht an, hohe und lange Bälle sprangen recht unkontrolliert in alle Richtungen. 

Folgerichtig gab es in der ersten Viertelstunde auf beiden Seiten kaum eine gelungene Kombination, trotzdem machte Großenaspe, genauer gesagt: der größte Aspener, das erste Tor. Nachdem der Ball irgendwie von rechts in unseren Strafraum gekommen war, zeigte der gegnerische Spielmacher zum ersten Mal, dass er Fußball spielen konnte. Erst gegen ein, dann gegen zwei und schließlich gegen drei Mann behauptete er sich im Sechzehner, drehte sich dabei mehrfach um die eigene Achse und fand schließlich in den vielen Beine eine Lücke, die groß genug war, um den Ball aus zehn Metern gekonnt zum 1:0 durchzuschießen. Glückwunsch! Mehr bleibt da wohl nicht zu sagen. 

Kurz danach quittierte Ole den Dienst und gab den Weg für Holgi frei, Porsche rückte dafür aus dem Sturm ins Mittelfeld zurück, von wo aus Henrik auf Oles Manndeckerposition verschoben wurde. Erstaunlicherweise führte diese Umstellung nicht nur nicht zu totalem Chaos in unserer Hintermannschaft, sondern sogar fast unmittelbar zum Ausgleich. Irgendwie kam der Ball (von Holgi, Mark, Schneider, vielleicht sogar Carsten? Ich weiß es nicht, auch ein Maulwurf hat seine Augen nicht überall) zu Porsche, der ihn an der Strafraumgrenze annahm, an seinem Gegenspieler vorbeilegte und sehr schön platziert flach unten links im Tor unterbrachte – 1:1 nach einer halben Stunde insgesamt recht unkoordinierten Gekickes und dann auch zur Halbzeit.

Mit Beginn der zweiten Hälfte kam dann der angedeutete Rückfall in die gute alte Nordlichter-Zeit. Wir starteten stark und kamen zu einer ersten großen Chance als Porsche vom halbrechts Malte schickte, der den hohen Ball schon im Strafraum auch gepflegt annahm, an seinem Gegenspieler vorbeilegte, dann aber von diesem umgerannt wurde, was der Schiedsrichter allerdings nicht ahndete. Auf der anderen Seite machten es die Großenaspener besser, vor allem der Torschütze zum 1:0 mit der vielversprechenden Rückennummer 10 auf dem Trikot, über den jetzt jeder Angriff lief. Ob er es selber war, der dann auch zum 2:1 traf, oder ob er das Tor aufgelegt hat, weiß ich nicht mehr; ist aber auch egal.

Danach haben wieder wir die große Chance. Porsche ist nach feinem Pässchen von Schneider alleine in Richtung Großenaspener Tor unterwegs, aus dem ihm der gegnerische Keeper entgegenkommt. Porsche macht alles richtig, guckt, lupft – aber verfehlt das große Glück um einen halben Meter. Auf der anderen Seite treibt der 10er nach und nach unsere gesamte Defensivabteilung zum Wahnsinn, indem er seinen Körper immer geschickt zwischen Ball und Gegenspieler bringt, egal ob dieser Gegenspieler Henrik, Malte, Andre oder Tyrone heißt. Letzterer versucht an der Strafraumgrenze alles, um dem Knaben den Spaß am Spiel zu verderben. Der lässt sich kurzerhand fallen, bekommt einen Freistoß, führt den zu schnell für uns aus und bringt damit das nächste Tor auf den Weg – die auf rechts gestartete Großaspe spielt scharf nach innen auf den Elfmeterpunkt, da wartet ein äußerst unsympathischer Stürmer ohne Haare auf den Ball und hat keine große Mühe mit dem 3:1.

Eben dieser Unsympath hat seinen „großen Auftritt“ dann kurze Zeit später: bei einer absolut harmlosen Szene im Strafraum, in der Henrik sich irgendwo entfernt in seiner Nähe aufhält, hebt er unter lautem Geschrei ab, bekommt dafür zurecht die gelbe Karte und reagiert auf diese Verwarnung durch eine brutale Grätsche ohne Chance auf den Ball, mit der er Porsche an der Seitenauslinie abräumt. Weil der Schiedsrichter nicht die Courage hat, den stinksaueren Stiernacken in den fußballerischen Vorruhestand zu entlassen, übernimmt das sein Trainer und wechselt ihn aus – bloß gut so, der Kollege gehört nicht auf den Fußballplatz, sondern gut weggeschlossen!

Am Spiel ändert sich von nun an nichts mehr. Wir erarbeiten uns Chancen, die wir nicht nutzen; auf der anderen Seite macht Großenaspes Nummer 10 ganz allein das Spiel und das 1:4, nachdem Carsten unbedrängt in der Vorwärtsbewegung seinem Gegenspieler einen schönen Pass sehr gelungen in dem Fuß schiebt; nebenbei ist Andres stinksauer, weil ihn der Zehner auf dem Weg zum Tor getreten hat, will erst dem und dann dem Schiri an die Gurgel und lässt sich nur sehr schwer beruhigen; natürlich ist Rene die ärmste Sau mit Nordlichter-Aufdruck auf dem Trikot; und allerspätestens an der Stelle ist schon wieder alles so wie früher – ordentlich mitgespielt, keine Tore gemacht, dafür welche kassiert, am Ende komplett auseinander gebrochen und von Minute zu Minute bitterer bestraft worden; ja, so ging es uns früher öfter!

Dass dann auch noch das Fünfte fällt, weil sich unsere Hintermannschaft in Luft aufgelöst hat, passt genau so zum chaotischen Gesamtbild wie die Tatsache, dass Willers von außen viel von der Unordnung an Alli festmacht und den nach seiner Einwechslung zur Halbzeit eine Viertelstunde vor Schluss wieder vom Platz nimmt; was soll der gute Alli denn machen, wenn er sich dank teilweise fast marodierender Mitspieler immer einer Überzahl von drei bis vier Gegenspielern gegenübersieht? Sorry, Coach, aber Alli war zumindest noch einer der Wenigen, die konsequent hinten geblieben sind, und deswegen zurecht enttäuscht und angefressen über seine Auswechslung; da hätte man ganz andere rausnehmen können und sollen! Aber letzten Endes könnte man auch fragen, warum der Betreuerstab an der Seitenlinie besser sein sollte als die Leistung auf dem Feld...

Egal, mit dem Schlusspfiff in Großenaspe haben wir eine Woche hinter uns, die neben vielen Erinnerungen und der damit verbundenen Portion Melancholie vor allem die Erkenntnis mit sich bringt, dass wir das Thema Klassenerhalt vermutlich zu den Akten legen können. Nee, Jungs, diese sechs Tage mit nur einem Punkt und 1:9 Toren hätten wir uns getrost sparen können! Und gegen die momentanen Schmerzen hilft vermutlich nur GroßenAspirin!

Play of the Day: Das 1:1 war der einzige Lichtblick und außerdem ein schönes Tor;  Glückwunsch an Porsche!

Nordlicht des Spiels: Heute hätte Florian eine ernsthafte Chance gehabt (genauso wie alle anderen, die nicht dabei waren), aber durch überlaute Kritik im Gästebuch hat er sich den Weg leider verbaut (es soll ja nicht so aussehen, als ließe sich mein ungetrübter Blick durch derart unqualifizierte Bemerkungen beeinflussen...)! 
Außerdem hab ich da noch eine bessere Idee: Nordlicht dieses Spiels ist das jüngste Nordlicht, nämlich die kleine Tamara (ich hoffe, der Name stimmt...), die mit Frisch-Mama Tina zum ersten Mal Papa Andre beim Fußispielen zugeguckt hat. Gut, besonders schön kann das nicht ausgesehen haben, aber zu ihrem Glück können wir sagen, dass sie einen Großteil des Spiels verschlafen hat!

Prunkstück der Woche: Leere Menge!
 

 

Bericht von Maulwurf

 

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