FFC Nordlichter Norderstedt  



   

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FFC Nordlichter Norderstedt III – Kaltenkirchener TS 0:0 (0:0)

Tore: ZONK!

Nordlichter-Aufstellung:
Rene Schmuhl – Henrik Möller – Florian Spohr (45. Andrew Pike), Frank Lichte
– Andre Wolgast, Matthias Ölschläger (45. Tyrone Fitzgerald), Malte
Müller-Michaelis, Jan-Carsten Michaelsen (60. Alexander Fuhse) – Christian
Schneider – Mark Herter (80. Matthias Ölschläger), Mirko Porsche

Bevor es losgehen kann aus aktuellem Anlass:

NEUIGKEITEN IM FALL SCHNEIDER – JETZT SPRECHEN DIE ANWÄLTE
Nachdem in den letzten Tagen ein mysteriöses Dokument die Runde gemacht
hatte, laut dem sich Dritte-Spielmacher Christian S. für die kommende Saison
für die Erste Mannschaft der Nordlichter verpflichtet haben soll (der
Maulwurf berichtete), klärte der Betroffene die Lage vor dem
Mittwochabend-Spiel gegen Kaltenkirchen wie folgt auf. Bei einem mehr oder
weniger wilden Tanz in den Mai hat sich Schneider in einer Bierlaune
tatsächlich von einer nicht wirklich nüchternen Drückerkolonne der Ersten
Mannschaft der Nordlichter dazu überreden lassen, in der kommenden Saison
den einen oder anderen Auftritt für die Erste zu absolvieren (über Ablöse,
Prämien und Handgeld wurde Stillschweigen vereinbart). Die Demagogen
drängten unsere Nr. 10 dazu, seinen Entschluss auch schriftlich zu fixieren.
Dies tat er auf einem Kneipenzettel mit den Worten: „Ich spiele in der
nächsten Saison für die 1. der Nordlichter für mindestens 2 Spiele.
Christian Schneider“ Nachträglich machte einer der Anwesenden aus der 2 eine
22 und wurde so in schlimmsten Maße vertragsbrüchig. Sofort hat die Dritte
ihre Rechtsabteilung eingeschaltet, die auch umgehend mitteilte, dass der
Hauptbeschuldigte, ein gewisser Jens L. aus N. bei H., nun mit mehreren
Strafanzeigen (u.a. wegen Urkundenfälschung, groben Unfugs, Auslösen der
Höhenkontrolle im „Alptraum“ und schlechten Atems) zu rechnen habe. Die
Juristen sind mehrheitlich der Meinung, dass der Angeklagte zu einem
handschriftlichen Entschuldigungsschreiben in 25facher Ausführung, mehreren
Jahren kompletter Alkoholabstinenz sowie dem regelmäßigen Gebrauch einer
Zahnbürste verurteilt werden könnte. Darüber hinaus haben sich sowohl das
DFB-Sportgericht als auch die FIFA eingeschaltet, da Verhandlungen vor
Saisonende ohne vorherige Benachrichtigung der Mannschaft des umworbenen
Spielers mit Sicherheit gegen irgendwelche absurden Paragraphen verstoßen,
an die sich sowieso niemand hält. Wie immer sich die Sache auch
weiterentwickeln wird – wir bleiben dran!

Jetzt aber zu etwas noch weniger Spannendem: unserem Spiel gegen die
Kaltenkirchener Turnerschaft. Von der Ausgangsposition her hätte die Partie
eigentlich ein richtiger Kracher werden können: Mit KT war ein direkter
Konkurrent um den Ligaverbleib (bei einem Spiel weniger einen Punkt hinter
uns) zu Gast auf unserem eigentlichen Trainingsplatz an der Moorbekhalle,
der nach dem langen Winter nach wie vor in katastrophalem Zustand ist. Für
eine optimale Ausgangsposition vor den letzten paar Saisonspielen hätten
eigentlich beide gewinnen müssen. Und für uns standen die Vorzeichen auch
gar nicht schlecht; der Kader war so gut bestückt, dass neben Alli, Mark und
Pike sogar unser Käptn aus der ersten Elf weichen sollte, womit wir wohl
wieder mal eine der am edelsten besetzten Bänke der Kreisklasse C gehabt
hätten. Doch wie wir wissen, ist der Teufel ein Eichhörnchen, das seine
Nüsschen gerne mal im Detail versteckt. Und so kam es, dass nicht nur Tyrone
wegen zu später Anreise von der Arbeit (und der obligatorischen Zigarette
vor Anpfiff) aus der Startelf weichen musste, sondern der Schiedsrichter
Holgi die Teilnahme am Spielbetrieb gleich gänzlich untersagte, weil dieser
sein Ohrpiercing nicht entfernen kann. Dass dies im 23. Saisonspiel zum
ersten Mal in dieser Schärfe moniert wurde, soll hier ebenso unkommentiert
bleiben wie die Tatsache, dass es sich bei dem Schiedsrichter um einen
Spieler unseres nächsten Gegners Weddelbrook handelte, der ebenso wie wir
(und Kaltenkirchen) noch im Kampf um den Klassenerhalt mitmischt [ein großer
Schelm, wer Böses dabei denkt!].

Holgi war jedenfalls verständlicherweise bedient; erst nur wegen der
unnötigen Erbsenzählerei des Schiris, kurz darauf auch mit dem ersten, dann
dem zweiten und irgendwann sicher auch dem siebten Bier, was seine Laune
zumindest wieder einigermaßen in Richtung Standardmaß hochschraubte. Durch
die unvorhergesehenen Ausfälle rückten Mark (als Holgiersatz neben Porsche
im Sturm) und Malte (für Tyrone neben Matthias im defensiven Mittelfeld)
doch in die erste Elf. Als besonderen Clou stellte Taktikfuchs Willers zum
ersten Mal seit geraumer Zeit Henrik auf den Libero-Posten, um Andre, der in
der Nacht vor dem Spiel Vater geworden war (Herzlichen Glückwunsch und alles
Gute für Mutter und Kind!) eine Partie von Beginn an auf der linken Seite zu
ermöglichen. 

Nach den überstandenen Querelen war also doch noch irgendwie alles
angerichtet für das erste von noch sechs Abstiegsfinals, doch wie so oft bei
Spielen, in denen es um etwas geht, entwickelte sich die Nummer bei
genüsslichen 20 Grad abendlicher Außentemperatur zu einem auf beiden Seiten
von defensiver Taktik geprägten Sommerkick. Obwohl es eigentlich richtig gut
losging. Anstoß Nordlichter, Porsche legt sich die Murmel vom linken auf den
rechten Schlappen, guckt einmal kurz und spielt dann einen hohen langen Ball
scheinbar mitten ins Kaltenkirchener Nirgendwo. Während sich unsere Gegner –
und vielleicht auch einige Nordlichter – noch fragten, was das jetzt wohl
eigentlich sollte, war Carsten schon auf dem Weg zu dem, was sein erstes
Saisontor hätte sein können. Mit radarpistolengestoppten 97 km/h (innerorts
– das wird teuer!) hechtete der jüngere Michaelsen in Richtung des – wie
spätestens jetzt auch den letzten KaKi-Turnern klar geworden sein sollte –
von Porsche mustergültig aufgelegten Sportgeräts, um selbiges dann aus
sechzehn Metern volley knapp am Winkel vorbei in die Norderstedter Dämmerung
zu donnern.

Holterdipolter, könnte da so mancher halbwegs neutrale Beobachter gedacht
haben, wenn so ein Spielchen schon so losgeht, dann kann das ja was geben...
Und tatsächlich setzten wir auch schnell nach. Ungefähr eine Viertelstunde
gespielt, eine Ecke von rechts kommt an den ersten Pfosten exakt in den Lauf
von Christian Schneider, der nur noch einnicken müsste, das aber –
vielleicht vor lauter Begeisterung über die maßgenaue Flanke – vergisst; ist
aber halb so wild, denn Porsche ist ja auch noch da, nimmt die sich bietende
Chance am zweiten Pfosten dankend an und köpft den Ball in Richtung Tor, in
dem er wohl auch landet, aber der Kaltenkirchener Torwart reagiert so
geschickt, dass sich nicht eindeutig klären lässt, ob die Kugel die Linie
wirklich überquert hat oder nicht. Der Weddelbrooker Schiri (noch mal, ein
großer Schelm, wer...) entscheidet spontan auf kein Tor und lässt sich
verständlicherweise auch von Stoßgebeten nicht mehr umstimmen. Das war zwar
ärgerlich, wirkte zu diesem Zeitpunkt aber nicht, als könnte es zum
ernsthaften Problem werden, weil wir einfach stark begonnen hatten und
eigentlich nur genauso hätten weiterspielen müssen, um irgendwann das 1:0 zu
machen – genau das taten wir aber nicht; statt dessen verlief der Rest der
ersten Halbzeit dem Wetter angemessen – reichlich lau. 

Die Kaltenkirchener machten von Anfang an deutlich, dass sie sich in punkto
Offensivaktionen auf drei bis vier ballsichere, technisch recht versierte
Mittelfeld- und Sturm-Russen verlassen wollten und richteten sich
mehrheitlich gemütlich in der eigenen Hälfte ein, während unsere
Hintermannschaft zu keinem Zeitpunkt den Eindruck machte, als wollte sie
sich von den Ballfertigkeiten eben der zahlenmäßig sehr überschaubaren
Abteilung Attacke sonderlich beeindrucken lassen. Auch wenn die Abstimmung
im defensiven Mittelfeld nicht immer hundertprozentig stimmte, musste Rene
bis zur Pause kaum eingreifen.

Und in die andere Richtung spielten wir nicht viel mehr als soliden Fußball,
aber auch das nur, bis wir uns dem Kaltenkirchener Strafraum näherten. Dann
wurde es eng und ungemütlich, und alles, was uns einfiel, um gegen die
unschöne Defensivtaktik des Gegners zu rebellieren, war die gezielte
Unterbrechung des Spielflusses durch gelegentliche Torschüsse aus über
zwanzig Metern, die irgendwie alle nicht so richtig ernst gemeint aussahen.
Zur Pause reagierte die Betreuercrew mit einer taktischen Umstellung. Andre
rückte zurück auf den Liberoposten, damit Henrik endlich von seiner
Abwehrkette gelassen werden und die Rolle vom ausgewechselten Matthias im
defensiven Mittelfeld übernehmen konnte; Tyrone, der für Matthias ins Spiel
kam, ging dafür auf die linke Seite. Außerdem kam defensiv Pike für Florian.

Die „Beförderung“ von Henrik machte sich auch tatsächlich bemerkbar. Nachdem
unsere Offensivbemühungen in der ersten Hälfte nach einer Viertelstunde
eingeschlafen waren, erwachten sie nun wieder etwas mehr zum Leben;
allerdings auf Kosten größeren Risikos in der Rückwärtsbewegung. Den Raum,
den Henriks mit dem Spielverlauf immer konstanteres Sich-Einschalten in die
Offensive im defensiven Mittelfeld hinterließ, nutzte Kaltenkirchen zu dem
einen oder anderen ansehnlichen Konter, der am Ende aber doch immer so
fruchtlos blieb wie unsere immer intensiver werdenden Angriffsbemühungen.
Die dicksten Chancen verballerten Porsche (der nach Zuckersteilpässchen von
Malte anstatt querzulegen aus sehr spitzem Winkel nur das Außennetz traf)
und Malte (der bei einer 3 gegen 3 Situation aus zwanzig Metern ab- und
deutlich verzog, anstatt selber noch weiter zu gehen oder den Angriff
spielerisch zu Ende zu bringen). Nicht nur in diesen Situationen merkten wir
uns selber deutlich an, dass man den Sonntag bei einem Mittwochabendspiel
doch ein bisschen in den Beinen merkt. Schneider wirkte nicht so frisch wie
sonst und wollte sich nach 75 Minuten mit Krämpfen auswechseln lassen (was
Willers verweigerte) und auch sonst konnte niemand noch das entscheidende
Schippchen drauflegen, das uns in der Hinrunde zu einigen Toren in den
Schlussviertelstunde verholfen hat. 

Trotzdem haben wir ein engagiertes Spiel gezeigt, einen mit Sicherheit nicht
sehr schwachen Gegner weitestgehend beherrscht, im Jahr 2006 in sechs
Spielen zum vierten Mal zu Null gespielt (was fraglos ewiger Dritte-Rekord
sein dürfte) und halt nur vergessen, die Tore zu machen. Und das war dann
eigentlich auch schon alles.

Play of the Day: Gab es erst nach dem Abpfiff; Christian Schneider wurde für
seine Selbstanzeige nach dem Last-Minute-Hand-Tor im Spiel gegen die anderen
Kaltenkirchener mit einem Fair-Play-Päckchen des DFB ausgezeichnet. Unser
sichtbar stolzer Präsident übernahm die Ehrung höchstpersönlich. Am Rande
der Zeremonie bemerkte Florian zurecht, dass es doch in gewisser Weise
ironisch sei, dass man dafür ausgezeichnet wird, dass man erst eine
Unsportlichkeit begeht, nur um sie dann feierlich zu gestehen (das ist ja
ein bisschen so wie erst sündigen, nur um was zu beichten zu haben);
Florians Ziel fürs nächste Spiel ist jetzt ein brutales Foul im Rücken des
Schiedsrichters, über das er den Unparteiischen dann im Nachhinein aufklärt
– vielleicht gibt’s dafür ja auch eine Ehrung und ein DFB-Dankes-Paket. Die
beiden durch das „Fair Play“ verlorenen Punkte im Kampf um den Klassenerhalt
wurden übrigens nicht mitgeschickt.

Nordlichter des Spiels: 1.) Andre, weil er Vater geworden ist! 2.) Frankie
Lichte: hatte seinen Gegenspieler voll im Griff und hat sich außerdem
tatsächlich auch das eine oder andere Mal mit Sinn und Verstand über die
Mittellinie getraut (Henrik: Die Betonung liegt hier auf „das eine oder
andere Mal mit Sinn und Verstand“... ist nicht böse gemeint) – insgesamt
sehr starke Leistung! 3.) Holgi; einfach als kleines Trostpflaster, mit dem
wir das Piercing im nächsten Spiel einfach abkleben (was der Schiedsrichter
explizit nicht zulassen wollte, weil es gegen die DFB-Regularien verstößt!).

Prunkstück der Woche: Natürlich wieder unsere Defensivabteilung (Torwart,
Abwehr, def. Mittelfeld) wegen des „Zu-Null-Rekords“
 

Bericht von Maulwurf

 

Ergebnisse


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2006/07
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2004/05